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Vorwort

Das jüngste Buch von Christine Alexander richtet sich an die Priester der katholischen Kirche. Das sakramentale Priestertum ist nur durch seine Aufgabe im und für das heilige Volk Gottes verständlich und erklärbar.

Konsequenterweise entwickelt Christine Alexander in diesem Buch Gedanken über den Sinn der Kirche als Ganze. Die Kirche ist der Weg Gottes mit den Menschen durch die Zeit.

Umgekehrt gibt es so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt. So hat es Papst Benedikt XVI ausgedrückt. Persönlicher geht es nicht.

Christine Alexanders Erklärungen basieren auf der Heiligen Schrift, dem Leben der Heiligen und dem kirchlichen Lehramt.                       Das Buch gibt also nicht einfach eine Privatmeinung wieder, sondern ist vielmehr das Zeugnis für die erkannte Wahrheit.

In seinem Facettenreichtum ist auch dieses Buch geradezu ein Kompendium des christlichen Glaubens. Diesem Buch liegt in gewisser Weise eine Weltbetrachtung aus der Sicht des Schöpfers zugrunde. Diese Perspektive macht deutlich: Das Christentum kann nicht nur eine neben vielen Wahrheiten sein.

Und noch etwas macht Christine Alexander deutlich: Gott braucht den Menschen nicht, aber er will ihn als das DU der Liebe, wie es Gott in den drei Personen der Dreifaltigkeit in sich trägt und ist. Dies ist die Erkenntnis einer Mystikerin, die das durch Kontemplation und Gebet erlebt hat.

Das Leben des Christen ist eben nicht nur Pflichterfüllung und Tugendhaftigkeit, sondern seinem Wesen nach Wahrheit und Liebe. Menschen, die ohne Gott leben wollen, bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Unter dem Blickwinkel der Ewigkeit verfehlen sie sogar das Leben. Wie muss also die Devise lauten?

Der verstorbene Erzbischof von Köln Joachim Kard. Meisner brachte es 2005 mit einem Buchtitel so wunderbar auf den Punkt: „Sein, wie Gott uns gemeint hat.“

                                                 Pius Ulrich

                                                 Chorherr des Stiftes Geras

Vorwort

Gott kam in die Welt durch die Geburt seines Sohnes Jesus Christus. Sein Leben mit den Zeichen, die er tat, seine Botschaft, das Kreuz und die Auferstehung sind die Grundlagen für das Entstehen des Reiches Gottes. Das Wirken des Heiligen Geistes, der das Werk Jesu fortsetzt, und das Mitwirken der Gläubigen sorgen für das Wachstum des Reiches Gottes. Die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten bringt die Vollendung des Reiches Gottes. Das ist ein kosmisches Ereignis, dessen Ausmaße und Dramatik unvorstellbar sind. Das ist die Apokalypse pur. Das griechische Wort Apokalypse heißt Enthüllung und bezeichnet an und für sich die Offenbarung des Johannes.

Die Bedeutungsentwicklung dieses Namens ist kennzeichnend für die Dramatik und Wucht der Geschehnisse, die das letzte Buch der Heiligen Schrift in mythologischer Bildsprache beschreibt. Den Gläubigen ist eine unzerstörbare Lebensgemeinschaft mit Christus verheißen. Aber jetzt, damals wie heute, ist diese noch nicht erreicht. Stattdessen leben die Christen, damals wie heute, in den Bedrängnissen dieser krisengeschüttelten Welt. Glaubenstreue ist da keine Selbstverständlichkeit, damals wie heute.

Darum will Johannes ausdrücklich zur Glaubenstreue ermutigen und ermahnen. Denn Glaubensabfall zieht schreckliche Folgen nach sich.

Viele Bilder und Bezüge der Offenbarung des Johannes sind dem Leser unverständlich. Christine Alexander macht sie den Menschen zugänglich.                                                                                

Was Johannes beschreibt, liegt in der Zukunft, für die Christen des ersten Jahrhunderts keine ferne Zukunft, während wir heute auf 2000 Jahre seit Jesus Christus zurückblicken. Ankündigungen des Johannes, auf die er sich konkret gar nicht bezogen haben kann, weil sie erst Jahrhunderte später stattfanden, bezieht Christine Alexander auf konkrete historische Tatsachen, während sie auch apokalyptische Erscheinungen auf moderne Umstände bezieht. Das würde ein Bibelwissenschaftler nicht tun. Aber Johannes war ein Seher und Christine Alexander hat kein bibelwissenschaftliches Buch geschrieben, sondern ein geistliches Werk verfasst.

Gerade die Bezüge von Ankündigungen des Johannes zu Tatsachen der erfahrbaren Gegenwart machen den Text lebendig und interessant. Man kann es so sehen, muss es aber nicht.  

Johannes hat keinen Zukunftsroman geschrieben, sondern will, dass die Menschen ein wahrhaft christliches Leben führen: Ein christliches Leben ist nicht vage und beliebig, sondern steht in lebendiger Beziehung zu Gott und den Menschen. Dass diese Botschaft des letzten biblischen Buches für alle Menschen aller Zeiten gilt, ist der Anlass für Christine Alexander, der Auslegung der Offenbarung des Johannes eine besondere Darlegung anzufügen: Was ist das christliche Leben und wie geht das konkret?                                                                 

Das tut sie anhand zahlreicher Texte aus der Heiligen Schrift, von heiligen, christlichen, philosophischen und theologischen Autoren. Sie macht deutlich, dass das nicht einfach eine Option ist, sondern heilsnotwendig.

Ihr Buch ist eine lückenlose Rundumdarstellung und nach seiner lehrreichen und erbaulichen Lektüre jederzeit als Nachschlagewerk geeignet – eben eine christliche Hauspostille.

Ich wünsche diesem Buch weite Verbreitung und innerliche Beachtung durch praktische Umsetzung. Mit Gottes Hilfe! 

Pfarrer Herr Pius Ulrich OPraem, Stift Geras